TKKT-Hausbau-Blog

HOWTO: Baustrom typisch deutsch

Als umsichtiger Bauherr möchte man ja, dass die Firmen problemlos arbeiten können. Also gibt man sich Mühe, den Baustrom auf dem Grundstück zu haben, damit nicht x Stromkabel der Firmen (vor allem für den Kran) über die Straße gehen. Naiv wie man als Bauneuling ist, stellt man sich vor das Kabel vom Baustromkasten mit einigen Brettern vor Quetschungen durch Autos oder Laster zu schützen. Gespräche mit erfahrenen Bauherrn ernüchtern: die Bretter könnten sich heben und Autos beschädigen. Zahlen muss dann der Bauherr. Das will man ja nicht, zumal es sich um das Nachbarsauto handeln könnte.

Also was tun? Einen ordentlicher Überfahrschutz muss her – sicher ist sicher. Woher nehmen? Glücklicherweise vermietet die Marketing GmbH unserer (noch) Heimatstadt solche Dinger. Ok, die Teile abholen (Mietsonderpreis knapp 100 € pro Monat, aber auch nur weil demnächst keine Veranstaltungen sind) und einfach hinlegen ..?!? Neee. Das wäre zu einfach. Fahrbahnunebenheiten müssen durch ein entsprechendes Verkehrsschild angezeigt werden. „Das bekommt ihr beim Bürgermeister“ hieß es. Da der nette Herr bekannt ist, hab ich kurzerhand angerufen. „Verkehrsschilder? Hab ich keine. Ruf mal bei der Bauverwaltung an“. Spätestens jetzt war mir klar, dass noch viele Telefonate und weitere Kosten auf uns zukommen.

Die Dame von der Bauverwaltung hatte auch keine Ahnung von Verkehrsschildern, fragte aber freundlicherweise beim lokalen Ordnungsamt nach. Hier kam die Auskunft, dass man Schilder bei der Firma XY mieten könne mit dem Hinweis, da „wie hier auf’m Dorf sind man das nicht so eng nehmen müsse“. Nun wollte ich es aber richtig machen – wer weiß wozu es gut ist.

Also bei Firma XY angerufen und den Fall geschildert (haha). Die Ernüchterung folgte sogleich: Verkehrsschilder dürfe man nur herausgeben, wenn eine verkehrsrechtliche Anordnung vorliegt. Diese bekommt man bei der Straßenverkehrsbehörde … *unkontrolliertesaugenzucken*.

Ab hier verläuft die Geschichte erstaunlich glatt: Auf der Straßenverkehrsbehörde angerufen, Fall geschildert (ich meine ein Augenrollen vernommen zu haben als ich schilderte, dass die Firma auf einer verkehrsrechtlichen Anordnung besteht), 10 min später die Anordnung per Mail erhalten (38 €), eine Stunde später zur Firma die Schilder geholt (einmalig 20 € plus 1,50 € pro Tag) und am späten Nachmittag war alles fertig *puh*.

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Überfahrschutz und Straßenschild – vorschriftsmäßig

Was lernen wir daraus? Sche** auf die Kabel und laß den Baustromkasten auf der anderen Straßenseite. Zumal ich am Freitag erfahren habe, dass kein Kran gestellt wird sondern nur ein auf einem LKW fest montierter Kran zu Einsatz kommt.

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